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Württemberg

Württemberg, das viertgrößte Weinanbaugebiet Deutschlands (von insgesamt 13) grenzt im Norden an das Weinbaugebiet Franken und reicht im Süden etwa bis Tübingen (nicht gerechnet die Exklaven am Bodensee). Es verfügt über eine Rebfläche von etwa 11.400 Hektar (Stand: 2012). Das Anbaugebiet ist in sechs Bereiche untergliedert: Remstal-Stuttgart, Oberer Neckar, Württembergisch Unterland, Württemberger Bodensee, Bayerischer Bodensee und Kocher-Jagst-Tauber. Die weitere Unterteilung folgt in insgesamt 17 Großlagen und 210 Einzellagen. Der Untergrund des zwischen Baden und Bayern gelegenen Gebietes ist sehr unterschiedlich, was auch eine große Vielfalt an interessanten Weinen hervorbringt. Von (Gips-)Keuper über Muschelkalk, Löss und Sandstein bis zu Böden vulkanischen Ursprungs ist alles dabei. Der Weinbau wird hauptsächlich entlang der württembergischen Flusstäler mit dem jeweiligen Hinterland betrieben, wobei ein Teil der Lagen mit einer Hangneigung von über 30 Prozent Steillagen sind. In Württemberg gibt es verhältnismäßig viele Winzer mit kleinen Parzellen, die ihre Erträge in zurzeit 41 Weingärtnergenossenschaften abliefern, die rund 70 % der insgesamt 0,9 Mio. hl (Jg. 2012) bis 1,1 Mio. hl (Jg. 2013) Wein vermarkten. Der Rest verteilt sich über rund 630 Weingüter und 760 so genannte freie Winzer (Wengerter) und knapp 20 Wein- und Sektkellereien (Quelle: Württembergischer Weinbauverband). Württemberg ist ein Rotweinland: Mehr als 70 % der Weine sind rot, woran die Rebsorten Trollinger (insgesamt 20 %), Lemberger (14,5 %), Schwarzriesling (14 %) und Spätburgunder (8 %) den größten Anteil haben. Bei den Weißweinen steht der Riesling (insgesamt 18 %) an erster Stelle, gefolgt von Müller-Thurgau (3,3 %) und Kerner (3,3 %).Einige Rebsorten sind typisch für Württemberg, besonders rote Reben wie der Trollinger, der in Deutschland sonst nirgendwo angebaut wird, der Lemberger (Blaufränkisch) oder der Zweigelt, der eigentlich eine österreichische Spezialität ist, aber rund um Weinstadt eine Art Zweigelt-Winkel bildet. Typisch ist auch der mit den Burgundern verwandte Schwarzriesling oder der geschmeidige Samtrot, ebenso wie die zunehmend erfolgreiche Neuzüchtung Acolon.PB20141025