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Trollinger

Trollinger gilt heute zwar als ein Urwürttemberger Gewächs, heimisch ist die Rebsorte hier aber nicht. Man nimmt an, dass der Trollinger als Schiava Grossa (Vernatsch) aus Italien über Südtirol (Tirolinger!) nach Württemberg gekommen ist; einigen Quellen zufolge soll das bereits vor eher unwahrscheinlichen 800 Jahren geschehen sein, andere sprechen von glaubhafteren 350 Jahren. Die auch als Tafeltraube unter dem Namen Black Hamburg weltweit verbreitete Rebsorte ist Elternteil bekannter Rebsorten. Mit einer Pinotrebe ist Madeleine Royale entstanden, die ihrerseits mit Riesling zu Müller-Thurgau gekreuzt wurde; Riesling x Trollinger hat die Rebsorte Kerner ergeben, gemeinsam mit Muscat d’Alexandrie entstand Muskattrollinger. Trollinger ist auch Elternteil der Bukettrebe, die zusammen mit Riesling die Scheurebe hervorgebracht hat etc.Trollinger wird in Deutschland auf ca. 2.500 Hektar Rebfläche angebaut. Mehr als 99 Prozent davon liegt in Württemberg, wo Trollinger die am häufigsten angebaute Rebsorte ist. In Südtirol spielt Schiava Grossa bzw. Vernatsch seit etwa dem 16. Jahrhundert eine größere Rolle; die Sorte steht dort heute auf ca. 1.150 Hektar. Der reich tragende Trollinger bringt in seiner Württemberger Ausprägung leichte, säurebetonte, eher süffige Weine hervor, deren Frucht meist in Richtung Kirsche mit Eisbonbon tendiert. Die Südtiroler Varianten - ob in Kalterer See oder St. Magdalener etc. sind unwesentlich gehaltvoller. Trollinger kann aber, bei geringerem Ertrag, auch stoffige Weine hervorbringen wie beispielsweise der Drei-Sterne-Trollinger der Remstalkellerei. PB20140804