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Kerner

Kerner wurde im Jahr 1929 an der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg von August Herold aus Trollinger x Riesling gezüchtet und 1969 in die Sortenliste eingetragen. Der Name Kerner hat nichts, wie bisweilen angenommen, mit dem Städtchen Kernen im Remstal zu tun, vielmehr wurde die Rebsorte nach dem Arzt und Dichter Justinus Kerner aus dem Heilbronner Raum benannt, um dessen Lebenswerk zu würdigen - der ebenfalls nach dem Wohltäter benannte Edelkerner Justinus K. markiert in etwa die Spitze dessen, was sich im größeren Stil qualitativ aus der Sorte herausholen lässt. 
Die recht ertragssichere Sorte wurde in den 80er-Jahren als der neue Riesling bejubelt, hat die in sie gesetzten Erwartungen aber dauerhaft nicht erfüllen können. Kerner erbringt durchaus angenehm feinfruchtige, leicht säurebetonte Weißweine, die in ihren Möglichkeiten bezüglich Finesse, Eleganz und Reifepotenzial jedoch hinter Riesling zurückbleiben - auch bei niedrigen Erträgen. Dennoch gilt Kerner als eine der erfolgreichsten deutschen Neuzüchtungen der letzten 100 Jahre; zuletzt waren allerdings nur noch weniger als 4.000 Hektar Rebfläche mit Kerner bestockt, zehn Jahre zuvor waren es noch 7.000.PB20130625