Korken
Der Naturkorken ist ein traditioneller Flaschenverschluss, der schon in der Antike bekannt war, aber erst Ende des 17. Jahrhunderts als Verschluss für Flaschen genutzt wurde (Champagner), in größerem Umfang erst fast 100 Jahre später. Heute gibt es Korken in allen möglichen Stärken, Längen, Ausführungen (auch gepresst und geformt) und Qualitäten. Der Naturkorken hat eine Reihe von Vor-, aber auch Nachteilen. Als Vorteil wird allgemein die hohe Elastizität in Verbindung mit einem gegenüber Flüssigkeiten dichten Sitz im Flaschenhals bei gleichzeitig sehr dezentem Gasaustausch betrachtet, wobei das dadurch angeblich positiv beeinflusste Reifepotenzial in letzter Zeit in die Diskussion geraten ist. Ein Vorteil anderer (mentaler) Art ist sicher durch das Ritual des Öffnens gegeben, eventuell auch durch die natürliche Herkunft des Materials mit entsprechender Anmutung.Demgegenüber steht der hohe Ausfall durch Korkschmecker (ca. 5 Prozent) und der Preis des teuren Materials, das zudem in der benötigten Qualität nicht unbegrenzt zur Verfügung steht; denn erst ab einem Alter von etwa 25 Jahren kann die Rinde der Korkeichen zur Kork-Herstellung verwendet werden und es dauert dann weitere rund zehn Jahre, bis die nächste Schälung durchgeführt werden kann. Ob sich Kork gegenüber den immer beliebter werdenden, modernen und leicht zu bedienenden Drehverschlüssen dauerhaft behaupten kann, ist fraglich. Als Verschluss besonders hochwertiger Weine wird Kork aber wahrscheinlich in der nächsten Zeit die erste Wahl bleiben.PB20130627