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Portugieser

Der in Deutschland Blauer Portugieser genannten Rebsorte wurde eine Zeit lang nachgesagt, eventuell im 18. Jahrhundert von einem österreichischen Freiherrn aus Portugal nach Österreich geschafft worden zu sein, von wo sie sich dann bis zu uns ausgebreitet hätte. Darauf zumindest lassen zunächst auch alte Unterlagen schließen, die im österreichischen Gumpoldskirchen gefunden wurden. Fachleuten zufolge soll Portugieser in ihrer vermeintlichen Heimat jedoch vollkommen unbekannt sein. Die vor 100 Jahren aufgestellte These, dass Blauer Portugieser mit einer in Portugal heimischen Sorte namens Moreto do Alentejo verwandt sein könnte, wurde im Zug von DNA-Untersuchungen ebenfalls widerlegt. Somit ist eine Herkunft aus Osteuropa wesentlich wahrscheinlicher. Der Name könnte gleichwohl auf die in dem alten Dokument enthaltenen Angaben zurückzuführen sein. Die jedenfalls schon sehr alte Rebsorte mit den unbekannten Eltern ist in Deutschland heute immer mehr auf dem Rückzug; die hellroten, meist leichten und süffigen Rotweine, die vorwiegend in Rheinhessen und in der Pfalz besonders gern zu Weißherbst gekeltert werden, sind mit der Zeit aus der Mode geraten. Blauer Portugieser dient in der Pfalz bisweilen auch als Grundwein für roten Sekt bzw. Schaumwein, bei sehr niedrigem Ertrag lassen sich mit Barriqueausbau relativ gute Ergebnisse erzielen. Die mit Portugieser bestockte Rebfläche beträgt in Deutschland nur noch knapp 4.000 Hektar, sie liegt damit aber immer noch auf Platz drei der roten Rangliste nach Spätburgunder und Dornfelder. PB20131206