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Eiswein

Eiswein (für manche nicht die zweithöchste, sondern die höchste Stufe!) ist ein typisch deutsches Produkt, denn bei uns herrschen dafür ideale klimatische Verhältnisse. 
Einerseits gibt es noch bis spät in den Herbst genug Sonne, um bei den eigens für den Eiswein am Stock verbliebenen Trauben für die notwendigen Oechslegrade zu sorgen (je nach Anbaugebiet zwischen 110 und 128 Grad Oechsle), andererseits gibt es im frühen Winter aber auch Temperaturen, die tief genug sind, damit (laut Weingesetz) bei mindestens minus 7 °C gefrorene Beeren gelesen werden können, was am Ende für die enorme Konzentration des Mostes sorgt - eine Garantie, dass tatsächlich eine Eisweinlese zustande kommt, gibt es gleichwohl nicht. Wenn doch, dann findet die Lese grundsätzlich statt, wenn es am kältesten ist, d. h. früh morgens zwischen 4 und 5 Uhr im Licht von Scheinwerfern, denn dann ist es draußen noch stockdunkel. Die gelesenen Trauben werden schleunigst ins Kelterhaus gebracht, damit sie noch in gefrorenem Zustand gepresst werden können, also vergleichsweise wenig Wasser enthalten. Die Weiterverarbeitung von oft noch nicht einmal 100 Liter Most zu Eiswein ist schwierig und aufwändig und braucht viel Erfahrung. 
Von der Aromatik lässt sich Eiswein am ehesten mit Trauben-, Birnen- und Honigtönen, manchmal auch exotischen Früchten vergleichen, die Geschmacksrichtung ist dabei zwangsläufig mindestens lieblich, da nur Teile des eingelagerten Zuckers in Alkohol umgewandelt werden können - mit seiner Charakteristik ist Eiswein der ideale Begleiter zu edlen, süßen Desserts.
Eisweine werden in der Regel in halbe Flaschen (0,375 l) oder Halbliterflaschen gefüllt, einerseits um die Exklusivität zu erhöhen, andererseits aber auch um den Preis pro Flasche in Grenzen zu halten. Denn Eisweine erzielen zusammen mit Trockenbeerenauslesen absolute Höchstpreise. PB20130426