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Grauburgunder, Grauer Burgunder

Grauer Burgunder (franz. Pinot Gris) ist ein Mitglied der großen Burgunderfamilie und gilt als direkte Mutation des Spätburgunders. Der im Elsass früher übliche Name Tokay darf seit einem Gerichtsurteil nicht mehr auf Etiketten verwendet werden; das Gericht gab einer Klage eines ungarischen Winzers wegen der Verwechslungsgefahr mit dem ungarischen Tokajer statt. 
In Deutschland steht Grauer Burgunder auf etwa 4.500 Hektar Rebfläche, weltweit ist es etwa das Dreieinhalbfache. Grauer Burgunder ist unter seinem italienischen Namen Pinot Grigio in den 80er- und 90er-Jahren des letzten Jahrtausends zum Inbegriff des modernen Weißweins geworden. Der Trend, die Trauben nicht überreif, sondern noch mit einer guten Säurestruktur ausgestattet zu ernten und diese im Wein zu bewahren, kam aus dem Veneto im Norden Italiens. Das Ergebnis sind elegante, fruchtige und leicht säurebetonte Weine. Die Trauben des Grauen Burgunders sind leicht rosafarben, im Glas kommt das in Form eines beinahe rosa-grauen Farbreflexes zum Ausdruck. Typische Grauburgunder-Weißweine haben eine gewisse Kraft, sind aber dennoch feingliedrig und meist trocken ausgebaut. Ruländer hingegen, die in Deutschland traditionelle Bezeichnung für Grauen Burgunder, repräsentiert einen anderen Weintyp, der zwar aus derselben Rebsorte gekeltert wird, aber das andere Potenzial der Burgunder-Familie nutzt, in guten Jahren äußerst reife und sehr kraftvolle Weine zu erzeugen, manchmal auch mit einem Anteil an Edelfäule. Aus den Trauben entstehen damit goldgelbe, opulente, meist mit Süße abgerundete Weine. PB20130528