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Gewürztraminer

Gewürztraminer (auch Roter Traminer) ist als Spielart des Traminers eine alte Sorte, deren Herkunft aber nicht restlos geklärt ist. Eventuell entstammt sie auch dem Raum Österreich oder dem Rheintal; in Tramin in Südtirol ist seit dem 11. Jahrhundert eine Rebsorte mit vergleichbaren Eigenschaften dokumentiert, wahrscheinlich handelt es sich dabei jedoch um einen Nachkommen des Traminers, den Räuschling. Im Französischen Jura heißt die Sorte Savagnin Blanc. Ob sie bereits zuvor im großen Reich der Franken bekannt war, ist ungewiss; einige Quellen sprechen auf jeden Fall davon, dass die Rebe bei uns in Deutschland erst im 15. Jahrhundert dokumentiert ist, was nicht heißt, dass sie nicht schon die ganze Zeit da war.
Heute ist Gewürztraminer auf der ganzen Welt zu finden, die größte Fläche hat das Elsass mit etwas über 3.000 Hektar, in Deutschland sind es nicht ganz 850 Hektar. Die Charakteristik des mit vielen Synonymen (z. B. zugelassen als Klevner/Clevner in Baden) bedachten Gewürztraminers ist eindrucksvoll. Im Glas zeigen sich die Weine von der am Stock noch leicht rötlich schimmernden Traube goldgelb, das würzige Bukett wird dominiert von einem betörenden Duft nach Rosen, das übrigens von der Verbindung Cis-Rosenoxid stammt, aber nur die auffallendste der vielen weiteren Aromastoffe der Rebe ist; am Gaumen spürt man recht eindringlich exotische Fruchtnuancen von Litschi, Orange und Mango und neben Marzipan (Mandeln) auch eine deutliche Muskatnote. PB20130527